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Arten der Bedrohung – von Unbedachtheit bis Vorsatz

Personen, denen der Zugang zu oder Wissen über den Flughafen Wien anvertraut wurde, können entweder durch unbedachtes (unbewusstes) Verhalten oder durch ganz bewusstes Handeln die Sicherheit am Flughafen Wien gefährden. Diese Bedrohungen können erhebliche Schäden verursachen, im schlimmsten Fall sogar Menschenleben fordern. Diese Bedrohungen betreffen alle Infrastruktursektoren und praktisch jedes Organisationsumfeld gleichermaßen.

Unbewusstes Verhalten, im Sinne der Sicherheitskultur, kann in nachlässiges bzw. unbeabsichtigtes Verhalten unterteilt werden, wobei die Grenzen oftmals verschwimmen.

Bedrohungen durch "unbeabsichtigtes Verhalten"

Selbst der beste Mitarbeiter kann unwissend einen Fehler machen, der ein unbeabsichtigtes Risiko für den Flughafen Wien darstellt. Beispiele hierfür sind Mitarbeiter:innen, die stolz auf ihr Fachwissen sind und einem Unbefugten vertrauliche Informationen preisgeben. Darunter fallen auch Personen, die vertrauliche Dokumente unsachgemäß entsorgen oder Zugangskarten und Schlüssel unbeaufsichtigt liegenlassen.

Eine nicht unerhebliche Gefahr geht auch von Personen aus, die mit Sicherheitsrichtlinien vertraut sind, diese aber generell oder im Detail ignorieren. Hintergründe dafür können Selbstüberschätzung oder auch Fehler beim Einschätzen einer Gefahr sein. Unachtsamkeit kann erkannt und ausgenützt werden.

Obwohl solche Vorfälle immer auftreten werden, können Organisationen mit einer gelebten Sicherheitskultur erfolgreich daran arbeiten, solche Ereignisse zu minimieren.

Niemals:

  • Unbefugten oder fremden Personen vertraulichen Informationen verraten
  • vertrauliche Dokumente oder Passworte offen präsentieren
  • nicht mehr benötigte vertrauliche Dokumente unbedingt vernichten lassen/shreddern  und nicht einfach als Altpapier entsorgen
  • Flughafenausweise oder Schlüssel jemandem übergeben oder unbeaufsichtigt lassen

Kurzer Exkurs: Insider und Innentäter

Ein Insider ist eine Person, die autorisierten Zugang zu oder Kenntnis von Ressourcen, Betriebsmitteln oder Prozessen einer Organisation hat oder hatte. Er arbeitet normalerweise für oder im Auftrag der Organisation.

Ein Insider wird zum Innentäter, sobald er diese Kenntnisse bewusst gegen die Organisation einsetzt. Er ist Außenstehenden gegenüber im Vorteil, da er in der Regel mit Sicherheitsrichtlinien und Verfahren vertraut ist.

Bewusst herbeigeführte Bedrohungen durch Innentäter: Vorsatz

Wichtig ist, dass alle am Flughafen tätigen Personen sich der Gefahren, die von Innentätern mit Absicht verursacht werden könnten, bewusst sind. Personen, die zu einer Bedrohung für das Unternehmen werden können, zeigen zuvor gelegentlich typische Verhaltensweisen, die nicht übersehen, uminterpretiert oder missdeutet werden sollten. An der eigenen Wahrnehmung zu zweifeln, um diese allenfalls zu korrigieren, ist durchaus korrekt, fühlbarem Zweifel unkritisch nachzugeben, kann gefährlich werden.

Personen, die einen unrechtmäßigen Eingriff ins Auge fassen, können verschiedene Phasen durchleben - hier grob dargestellt:


Frustration - Idee zur Rache - Planung - Ausführung

Ursachen für Frustration, Kränkung und Notlagen sind vielfältig. Entscheidend ist, dass wachsame Kollegen oder Führungskräfte eine betroffene Person in ihrer Notlage rechtzeitig erreichen. Das bedeutet, die entscheidende Phase, in der ein Mensch noch rational und emotional zugänglich ist, nicht zu verpassen. Wenn sich eine aufgebrachte Person scheinbar beruhigt hat, kann es zu spät sein. Sobald Sie erkennen, dass sich jemand in einer Notlage befindet, gehen Sie auf die Person zu. Oft reicht ein  persönliches Gespräch oder die Empfehlung, sich Hilfe zu holen. Keinesfalls soll eine Person Gewalt als das einzige Mittel ansehen, wahrgenommen oder anerkannt zu werden oder seine Ziele oder auch höhere Werte wie Gerechtigkeit zu erreichen.
 

Frustration, Kränkung und Notlagen - praktische Beispiele:

Einige Innentäter wurden durch Beschwerden von Kolleg:innen oder Kund:innen gekränkt, oder man frustrierte ihre Wünsche nach Anerkennung, Wohlstand und Aufmerksamkeit, indem man ihren Karriereweg blockierte. Andere Personen schädigten Unternehmen, nachdem man sie gekündigt hatte. Zur persönlichen Kränkung kam auch eine finanzielle Notlage.  

Zu dieser Gruppe von Innentätern zählen auch politisch, religiös radikalisierte oder auf Grund einer psychischen Störung bzw. Erkrankung unzuverlässig gewordene Personen. Radikalisierung ist ein zumeist schleichender Prozess, der schrittweise zu Veränderung der betreffenden Persönlichkeit, deren Werte und Verhaltensweisen führt. Am Ende stehen Befürwortung, Unterstützung oder Durchführung konkreter Gewalthandlungen.

Die Ursachen für Radikalisierung können soziale, finanzielle oder psychische Krisen in Kombination mit irrational fixierten inneren Vorstellungsbildern bzw. religiösen oder politischen Konzepten umfassen.

Anzeichen von Radikalisierung können sich äußern in:

  • massiver Änderung des äußeren Erscheinungsbildes, des Verhaltes, der Kleidung oder Lebensweise in Kombination mit dem Rückzug in eine „eigene Welt“

  • einer verengten Perspektive: Schwarz-Weiß-Denken oder Freund-Feind-Weltbild

  • zunehmend aggressivem Vertreten von religiösen oder anderen Werten, die mit den jeweiligen Normen oder werten nicht vereinbar sind und keine andere Meinung oder Diskussion zulassen

  • wiederholt abwertenden Äußerungen gegenüber Personen anderer Haltungen, Religionen oder Kulturen

Vorfälle aus der Vergangenheit durch Innentäter auf Flughäfen

  • Mitarbeiter einer externen Firma verwendeten ihre Flughafenausweise, um Passagiere an der Passkontrolle vorbei zu schmuggeln.
  • Eine Crew verwendete ihr Wissen über den Prozess der Be- und Entladung von Catering, um Drogen zu schmuggeln. 
  • Ein ehemaliger Mitarbeiter fühlte sich ungerechtfertigt behandelt und gab deshalb interne Informationen an öffentlichen Medien preis.

Kollusive Bedrohungen (Innentäter und externer Angreifer)

Zusätzlich zu Bedrohungen durch Innentäter, können Insider-Bedrohungen auch Personen außerhalb der Organisation miteinschließen. Diese Bedrohungen durch oder mit Dritte können ebenfalls unbeabsichtigt oder absichtlich herbeigeführt werden.

Unter dieser Art der Bedrohung versteht man, dass ein oder mehrere Innentäter mit einem externen Gefährder zusammenarbeiten, um einer Organisation zu schaden. Daran sind häufig Cyberkriminelle beteiligt, die einen oder mehrere Innentäter rekrutieren, um Attentate, Betrug, Diebstahl geistigen Eigentums, Spionage oder eine Kombination aus den allen zu ermöglichen.

Konkret wurde ein IT-Mitarbeiter einer großen europäischen Fluglinie vom Islamischen Staat angeworben, um ein LFZ zum Absturz zu bringen.